Aktuell erreichen uns zahlreiche Anfragen im Hinblick auf die Einführung von SAP Analytics Cloud (SAC). Daran zeigt sich deutlich, dass viele Unternehmen den Weg in die Cloud nehmen wollen. Welche Anforderungen dieses Vorhaben mit sich bringt und welche Fragen Entscheider vorher klären müssen, erläutert Benedict Ewert, Senior Consultant Business Intelligence.
Benedict, uns erreichen viele Anfragen, wenn es um die Einführung von SAP Analytics Cloud geht. Warum ist das Thema so spannend für Unternehmen?
Tatsächlich ist die Cloud gegenwärtig in aller Munde und das kommt nicht von ungefähr. Der allgemeine Trend geht derzeit zu Software-as-a-Service (SaaS) verschiedenster Anbieter. Dazu zählt unter anderem die SAP.
Das Konzept von SaaS bietet Unternehmen viele Vorteile: Die Systeme werden kundenseitig weniger wartungsintensiv, da der Anbieter wichtige betriebliche Themen wie System Updates, BackUp-Konzepte, regelmäßiger Support et cetera direkt durchführt und anbietet. Gerade System Updates sind oft mit viel internem IT-Aufwand verbunden und mussten in der Vergangenheit häufig am Wochenende, also außerhalb der produktiven Zeit, durchgeführt werden. Das war und ist sehr ressourcenintensiv. Durch SaaS können Ressourcen im Unternehmen mit dem Fokus auf die eigenen Kernkompetenzen besser eingesetzt werden.
Welche spezifischen Merkmale zeichnen deiner Meinung nach die SAP Analytics Cloud aus?
Die SAC verbindet viele Ansätze gleichzeitig und dies bei einer uneingeschränkten Verfügbarkeit der Systeme. Dadurch kann ich in der SAC klassische BI-Funktionen wie zum Beispiel Analysen und Reporting mit Planungsfeatures im Finanzwesen und Predictive Analytics vereinen. Das alles geschieht von meinem Browser aus.
Die SAC ist darüber hinaus meines Erachtens die strategisch erste Wahl innerhalb des SAP BI-Portfolios, wenn es um die einfache Bedienbarkeit der Anwendung selbst geht. Der Self-Service-Ansatz bietet in der Form “easy-to-use” für Business User die Möglichkeit, selbstständig Analysen durchzuführen. Dementsprechend entfallen lange Prozessdurchlaufzeiten im Anforderungsmanagement der IT.

Da die SAC viele Aspekte als eigenständige Plattform vereint, müssen tatsächlich anfangs drei klassische W-Fragen beantwortet werden.
SAC einfach mal nebenbei einführen funktioniert nicht. Es müssen bestimmte Anforderungen erfüllt werden. Auf welche Fragen sollte ein Entscheider unbedingt Antworten haben?
Da die SAC viele Aspekte als eigenständige Plattform vereint, müssen tatsächlich anfangs drei klassische W-Fragen beantwortet werden:
- Wo stehe ich aktuell? Als Entscheider sollte ich die aktuelle IST-Situation meiner BI/IT-Landschaft kennen. Das gilt für Back- und Frontend gleichermaßen.
- Wo will ich hin? Entscheider sollten die Vision und die Ziele ihres Unternehmens klären, welche mit der Einführung von SAC erreicht werden sollen. Möchte ich meine Altsysteme ablösen oder Self-Service als neuen Reporting-Ansatz in den Fachbereichen etablieren? Inwiefern muss ich dabei die bestehende Unternehmensphilosophie berücksichtigen?
- Was benötige ich für die Etablierung? Aus den Erkenntnissen der ersten beiden Fragestellung sollten Entscheider Systemanforderungen sowie Architektur ableiten.
Als Windhoff Group haben wir im Hinblick auf diese erste Checklist eine eigene Referenzarchitektur mit unterschiedlichen Einführungsszenarien und Best Practices für unsere Kunden entwickelt.

Wenn es kein zugehöriges Regelwerkt gibt, führt eine Self-Service-Einführung erfahrungsgemäß häufig zu einem Wildwuchs von Reports/Dashboards ohne Qualitätssicherung.
Welche Anforderungen werden im Hinblick auf eine SAC-Einführung regelmäßig unterschätzt?
Die Etablierung von Self-Service führt zu einem flexibleren Arbeiten in den Fachbereichen. Hierdurch können zeitkritische Analysen ohne den Umweg über die IT durchgeführt werden. Dies alles stellt Unternehmen allerdings wiederum vor neue Herausforderungen.
Wenn es kein zugehöriges Regelwerk gibt, führt eine Self-Service-Einführung erfahrungsgemäß häufig zu einem Wildwuchs von Reports/Dashboards ohne Qualitätssicherung. Daher müssen bestimmte Standards und Regelwerke hinsichtlich Visualisierung, gleichbleibender Navigation und Funktionen abgestimmt werden. Das sollte am besten so früh wie möglich geschehen.

Einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren bei der Einführung der SAC ist die Einbeziehung derjenigen Kolleginnen und Kollegen, die das System letztlich auch für ihre tägliche Arbeit nutzen sollen.
Gibt es darüber hinaus Dinge, die man im Vorfeld bedenken sollte?
Einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren bei der Einführung der SAC ist die Einbeziehung derjenigen Kolleginnen und Kollegen, die das System letztlich auch für ihre tägliche Arbeit nutzen sollen. Die Verantwortlichen müssen im Unternehmen bereits in einem frühen Projektstadium den Mehrwert des Systems und die damit einhergehende Relevanz für die tägliche Arbeit transparent aufzeigen. Sie betreiben quasi Produktmarketing im eigenen Unternehmen. Diese Erkenntnis haben wir in einer Vielzahl unserer Projekte gewonnen.
Andererseits müssen die Anwender auch das Mindset für selbstständige Analysen mitbringen. Der Faktor “Mensch” darf daher im Prozess nicht vernachlässigt werden und ist als kritischer Erfolgsfaktor zu betrachten. Die beste Software bringt nichts, wenn die Anwender selbst den Nutzen nicht erkennen.
In welchen Rollen können unsere Consultants noch unterstützen, wenn es um die Einführung von SAC geht?
Neben der allgemeinen Beratung unserer Kunden während der Einführungsphase können wir natürlich Unterstützungsleistung in der systemseitigen Ausbildung der Anwender anbieten. Gleiches gilt für die Evaluierung und Durchführung von systemseitigen Migrationen aus der alten BusinessObjects Welt in die SAC.
Es sind noch Fragen zu den Anforderungen bei der Einführung der SAP Analytics Cloud offen? Dann sprechen Sie uns an!