Viele Unternehmen verfolgen heute einen Best-of-Breed-Ansatz zwischen Data-&- Analytics-Systemen wie SAP BW/4HANA oder SAP Datasphere und modernen Data-Science-Plattformen wie Databricks oder Microsoft Fabric. Dabei ist die Integration von SAP-Daten kein reines IT-Thema. Sie ist eine komplexe Entscheidung mit vielen Einflussfaktoren – dieser Beitrag hilft Projektverantwortlichen und Managern, die richtigen Entscheidungen für Ihre Datenintegration zu treffen.

Sie interessieren sich für Videos und Augzeichnungen? Hier geht es zu Grovid.

Was auf den ersten Blick wie ein technisches Integrationsprojekt aussieht, ist in Wahrheit ein strategisches Vorhaben mit langfristiger Wirkung. Unternehmen stehen vor einer Vielzahl an Optionen, die sich hinsichtlich Architektur, Echtzeitfähigkeit, Wartung und Kosten deutlich unterscheiden.

Datenintegration als Entscheidung mit Weitblick 

Die zentrale Frage, die Sie sich stellen müssen, lautet daher: Welcher Ansatz zur Datenintegration passt zu Ihrer Zielplattform, Systemlandschaft und Datenstrategie? Es ist verständlich, dass es darauf keine pauschale Antwort als Plug-and-Play gibt. Maßgeschneiderte Konzepte sind notwendig. 

Checkliste für die SAP-Datenintegration

Im Folgenden finden Sie zehn wichtige Kriterien inklusive zugehöriger Fragen, die Sie als Entscheidende oder Projektverantwortliche beachten sollten, wenn Sie SAP-Daten integrieren wollen: 

IT- und Datenstrategie 

Welche Rolle sollen SAP-Daten langfristig spielen – eher punktuell für einzelne Use Cases oder als integraler Bestandteil einer zentralen Datenplattform? 

Je nach strategischer Ausrichtung – zentralisiert oder föderiert, Reporting-fokussiert oder KI-getrieben – ändern sich Anforderungen an Architektur, Schnittstellen und Governance deutlich. Die Integration muss zur Gesamtstrategie passen, nicht umgekehrt. 

Zeithorizont  

Geht es um eine schnelle Lösung für ein konkretes Projekt – oder um eine nachhaltige Plattformstrategie? 

Kurzfristige Ansätze erfordern weniger Setup, stoßen aber bei Skalierung oder Wartung schnell an Grenzen. Wer langfristig denkt, sollte auf robuste, zukunftsfähige Architekturen setzen – auch wenn diese initial mehr Aufwand bedeuten. 

Systemlandschaft  

Befinden sich die SAP-Systeme bereits in der Cloud (z. B. S/4HANA oder BW/4HANA über SAP RISE)? Oder nutzen Sie noch ein On-Premise ECC- oder BW? 

Der aktuelle Stand der Systemlandschaft beeinflusst maßgeblich, welche Integrationspfade technisch möglich und wirtschaftlich sinnvoll sind. 

Datenvolumen & Aktualisierungsfrequenz 

Handelt es sich um tägliche Batches mit überschaubarem Volumen – oder um hochfrequente, delta-fähige Datenströme, etwa für Echtzeitanalysen? 

Die Anforderungen an Latenz und Skalierung entscheiden darüber, ob eine Replikation sinnvoll ist oder ob föderierte Ansätze bevorzugt werden sollten. 

Zielplattform & Architekturmodell 

Soll die Integration in eine native Databricks-Instanz auf Azure, AWS oder GCP erfolgen? Nutzen Sie Microsoft Fabric oder wird perspektivisch die SAP-eigene Databricks-Instanz in der BDC genutzt? Je nach Zielbild unterscheiden sich Konnektivität, Governance und die technische Freiheit in der Datenverarbeitung erheblich. 

Semantik & Business-Logik 

Reicht ein Zugriff auf Datenbanktabellen aus, oder wird Wert auf die semantische Ebene z. B. via CDS Views gelegt? Wenn Sie die Geschäftslogik bewahren, kann dies für bestimmte Anwendungsfälle wie Controlling oder Finanzanalysen essenziell sein. 

Governance & Sicherheit 

Wer darf auf welche Daten zugreifen – und wie wird sichergestellt, dass Compliance, Datenschutz und interne Richtlinien eingehalten werden? 

Können Berechtigungen übergreifend genutzt werden? Gerade bei föderierten Modellen oder Datenfreigaben via Delta Sharing muss klar sein, wie Zugriffe kontrolliert werden. 

Wartbarkeit & Zukunftssicherheit 

Proprietäre Eigenlösungen können kurzfristig hilfreich sein – langfristig zählt jedoch, wie gut sich die Lösung in Wartung, Upgrades und sich verändernde SAP-Roadmaps integrieren lässt. Der Support durch SAP (oder fehlender Support) kann hier ein entscheidender Faktor sein. Darüber hinaus existieren zahlreiche Drittanbieterlösungen mit unterschiedlichem Leistungsumfang. 

Kostenmodell & Lizenzstruktur 

Native Konnektoren? Lizenzpflichtiges Tool mit Zusatzmodulen?  SaaS?  

In der finanziellen Bewertung der Lösung sollten Sie nicht nur Anschaffungskosten, sondern ebenfalls Betrieb, Skalierung und potenziellen Vendor Lock-in berücksichtigen. 

Implementierung & Know-how 

Wie schnell kann die Lösung mit den vorhandenen Ressourcen durch das Team und Sie produktiv gesetzt werden – und gibt es internes SAP-Know-how, um sie selbst zu betreiben?  

Oder braucht es externe Unterstützung? Manchmal entscheidet nicht nur die technische Eignung, sondern schlicht die Machbarkeit in der eigenen Organisation. 

Wer SAP-Daten integrieren will, braucht Klarheit 

Es ist deutlich geworden. Die Integration von SAP-Daten ist weit mehr als ein technischer Schritt. Sie ist ein strategischer Hebel, um moderne Analysen, KI und datengetriebenes Handeln zu ermöglichen. Je klarer Ihre Anforderungen und Rahmenbedingungen, desto zielgerichteter können Sie Ihren Integrationspfad gestalten sowie die richtigen Entscheidungen treffen.

Sie wollen SAP-Daten integrieren – aber der richtige Ansatz ist noch unklar? Dann schreiben Sie eine E-Mail an: kontakt@windhoff-group.de.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert