Als er diese Frage hörte, war Stefan Rössler, Senior Consultant Data & Analytics, schon wieder aus seiner Workation zurück. Im Daily Business war der Ortswechsel überhaupt nicht aufgefallen. Wie seine Workation in der Praxis funktioniert hat, erläutert er im Interview.
Stefan, wie bist du auf „Workation“ aufmerksam geworden?
Tatsächlich habe ich auf unserem Corporate Blog zum ersten Mal davon gelesen. Da dachte ich bei mir, dass ist jetzt das Buzzword für eine Sache, die ich eigentlich schon nach dem Abschluss meines Studiums vor 20 Jahren im Kopf gehabt habe. Es müsste eigentlich als Informatiker und PC Worker möglich sein, von jedem beliebigen Ort aus zu arbeiten. Im Beruf hat sich dann gezeigt, dass das in der Praxis oft schwieriger ist.
Was würdest du als die größten Hindernisse bis dato ausmachen?
Als erstes würde ich sagen, dass das Vertrauen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer eine wichtige Rolle spielt. Das Vertrauensverhältnis war bisher an eine starke Präsenz vor Ort im Büro gekoppelt. Der Ausbruch von COVID-19 hat dann aber schnell gezeigt, dass Remote-Arbeit möglich ist und viele Mitarbeitende sogar zufriedener und produktiver sind. Dahingehend hat ein Umdenken stattgefunden, nicht nur bei den Arbeitgebern, sondern ebenfalls bei den Kunden.
Für mich war es wichtig, dass ich mein Daily Business genauso durchführen konnte, wie das von zuhause aus der Fall ist.
Du hattest Portugal als Ziel im Kopf. Allerdings hast du dir erst noch einige Haken abgeholt. Welche waren das
Tatsächlich lebt ein Freund von mir in Portugal. Ein Aufenthalt dort bot sich als Option an. Mit meinem Gedanken bin ich erst einmal an unseren Leiter HR herangetreten und habe ihn explizit auf den Blogbeitrag angesprochen. Der hatte prinzipiell nichts an meinem Vorhaben auszusetzen. Dann habe ich mit meinem Teamleiter gesprochen. Auch der war für die Idee offen und letztlich gab mein Kunde grünes Licht. Da war für mich klar, dass dieses Vertrauen, das für so einen Schritt ungemein wichtig ist, einfach da ist. Natürlich war es für mich von großer Bedeutung, die Zustimmung meiner Familie einzuholen.
Die Haken allein machen noch keine Workation. Was waren deine nächsten Schritte?
Jetzt lag der Ball bei mir und ich habe nach dem geeigneten Zeitpunkt gesucht. Wobei für mich immer klar war, dass das Arbeiten in einer Urlaubsregion ist. Ich habe mich letztlich für eine Woche Aufenthalt entschieden und den Flug entsprechend gebucht.
Da ich wusste, wo ich unterkomme, machte ich mir um die technischen Voraussetzungen wie WLAN keine allzu großen Gedanken. Trotzdem ging ich an meinem ersten Arbeitstag dort auf Nummer sicher und testete das Equipment und Funktionalitäten komplett durch. Die eine Stunde Zeitverschiebung nach vorne war kein Problem. Für mich war es wichtig, dass ich mein Daily Business genauso durchführen konnte, wie das von zuhause aus der Fall ist. Von den Telefonkonferenzen bis hin zu den Zugriffen auf einzelne SAP BO-Systeme hat alles wunderbar funktioniert. Und als dann am Nachmittag die Temperaturen bei Sonnenschein über 20 Grad kletterten, musste ich schon schmunzeln. In Deutschland sah das nämlich ganz anders aus.
Um den Bogen dahingehend rund zu machen. Der IT-Leiter bei meinem Kunden fragte mich, wann ich denn jetzt nach Portugal gehen wollte. Da konnte ich ihm Antworten: Ich bin schon wieder zurück. Dort war ich die ganze letzte Woche. Dem muss ich nichts mehr hinzufügen.
Wann steht bei dir die nächste Workation an?
Meine innere Stimme sagt: Morgen. [lacht]. Aber im Ernst, ich denke schon darüber nach, einen solchen Aufenthalt zu wiederholen. Dann nehme ich aber die ganze Familie mit und bleibe 14 Tage. Unter dem Strich muss ich sagen, dass Workation für mich eine tolle Erfahrung war. Das ist eine Option, die das Arbeiten definitiv attraktiver macht. Dass die Windhoff Group bei diesem Thema, wie auch bei der E-Mobilität, unkompliziert mitzieht, ist großartig. Da muss ich ein großes Kompliment aussprechen.