Wir ertrinken in Daten. Organisationen verfügen heute über mehr Daten als je zuvor, aber nur ein Bruchteil davon wird (richtig) genutzt. Die Gründe dafür sind vielfältig. Oft fehlt schlichtweg die notwendige Data Literacy oder Datenkompetenz.
Der Ruf nach mehr Datenkompetenz ist so laut wie nie. Per Definition handelt es sich um die Fähigkeit, Daten auf „kritische Art und Weise zu sammeln, zu managen, zu bewerten und anzuwenden“. Dabei bereitet das Sammeln von Daten dank neuer Technologie keine Schwierigkeiten mehr. Eher die nachfolgenden Schritte sorgen für Kopfschmerzen bei den Verantwortlichen innerhalb der Organisationen – und das zu Recht.
Bremsklotz bei Entscheidungen
Zu Beginn des Jahres befragte das US-Unternehmen Oracle 1.000 Menschen in Deutschland in Bezug auf Entscheidungsprozesse innerhalb ihrer Organisation. Generell hat sich die Zahl an Entscheidungen vervielfacht. Deutlich mehr als die Hälfte (61 Prozent) haben eine Verzehnfachung innerhalb der letzten drei Jahre angegeben.
Und diese Tendenz führt zu großem Entscheidungsdruck bei Verantwortlichen. Zumal die vorhandene Datenmenge für 85 Prozent von ihnen das Berufsleben komplizierter macht. Jeder zweite steht täglich vor einem Entscheidungsdilemma. In Konsequenz wird die Entscheidung verzögert, gar nicht oder aus dem Bauchgefühl heraus getroffen.
Datenkompetenz ist eine Schlüsselkompetenz, die maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens beiträgt.
Consultants als Vermittler
Vermeiden lässt sich diese Situation, indem die notwendige Data Literacy vorhanden ist. „Datenkompetenz ist eine Schlüsselkompetenz, die maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens beiträgt. Das betrifft alle Abteilungen innerhalb einer Organisation, ist aber sicherlich auf Entscheiderebene noch ein Stück bedeutsamer“, führt Benedikt Benninghaus, Head of Recruiting, aus. Unterstützt wird seine Aussage beispielsweise durch die Top 10 der Future Skills des World Economic Forums. In diesem Ranking rückt Technological Literacy, worunter Datenkompetenz fällt, jedes Jahr weiter vor. Eine solche Kompetenz bringen Consultants mit, ganz gleich ob sie im Bereich Data&Analytics, Projektmanagement oder Softwarentwicklung zu Hause sind.
Self-Service-Analysen beziehungsweise die Möglichkeit, dass Fachbereiche sich selbst Dashboards oder Reportings erstellen, müssen mit der Erhöhung der Datenkompetenz einhergehen. Das ist untrennbar miteinander verbunden. Daher muss der Consultant zusätzlich immer die Fähigkeit besitzen, Datenkompetenz zu vermitteln. Dies ist der Mehrwert der Beratungen.
Auch Michael Hornhues, Head of Data&Analytics, bestätigt diese Entwicklung: „Unsere Consultants schlagen eine Brücke zwischen IT und Business. Mit ihrer Expertise tragen sie dazu bei, dass Daten vollumfänglich und vor allem sinnvoll genutzt werden.“ Entscheidungen werden so auf Datenbasis getroffen, und nicht aus dem Bauch heraus
Datenkompetenz für alle wichtig
Dabei bleibt Data Literacy für die gesamte Arbeitswelt ein Dauerthema. Und sie nimmt neue Formen an. Mit dem Launch von ChatGPT im November 2022 hat sich generative KI in die öffentliche Wahrnehmung katapultiert. Dabei geht es nicht nur darum, dass KI-Systeme prinzipiell verfügbar sind. Große Player wie Microsoft sind dabei, diese beispielsweise in Form des Copilot in gängiger Software wie Microsoft Office zu platzieren. Hier ist von Arbeitnehmenden AI Literacy gefragt. Das betont Expertin Vroni Hackl im Gespräch auf Grovid: „Es geht eigentlich um den guten Umgang mit künstlicher Intelligenz und auch einen bewussten und aufgeklärten Umgang damit. Also was spielt da mit rein, was muss man können dafür? Und ich glaube, das stehen wir noch relativ am Anfang.“
Der versierte Umgang mit Daten und KI-Systemen durchdringt sämtliche Branchen und Bereiche. Dabei ist „nice-to“ schon längst einem „must-have“ gewichen. Erfolgreiche Organisationen reiten auf der Datenwelle, alle anderen warten auf den Rettungsring.