Digital Upskilling (dt. Weiterbildung) könnte bald eine wichtige Rolle bei der Gestaltung von Weiterbildungsangeboten durch Unternehmen einnehmen. Dabei geht es nicht nur um Kosten-, sondern ebenfalls um Lernoptimierung. Maßgeblichen Anteil daran soll der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) haben.
Dass KI in den strategischen Überlegungen der Managementetagen angekommen ist, belegen aktuelle Studien deutlich. In der TCS-Trendstudie 2021 gaben 54% der befragten Unternehmen an, dass KI ein wichtiger Faktor für die künftige Wettbewerbsfähigkeit ist. Bei den Einsatzbereichen für KI bestehen ebenfalls klare Vorstellungen:
- Logistik (65%)
- Personalwesen (63%)
- Buchhaltung (60%)
Zahlen einer Studie der IUBH International University bestätigen dieses Bild. Darin gaben 62% der Befragten an, dass KI für die Zukunft wichtig ist.
Warum digital Upskilling?
Gründe für den Ausbau von digitalen Weiterbildungsangeboten liegen vor allem in der Optimierung der Wissensvermittlung. Das Stichwort hier lautet Learning Analytics. Dabei handelt es sich gemäß Definition um „die Sammlung, Integration, Analyse und Interpretation dieser Daten mit dem Ziel, den Lernerfolg der Studierenden zu steigern.“ Die dazu notwendige Datenbasis wird durch KI erstellt.
Grundlage ist Verhaltensprofil
Wie der Einsatz von Learning Analytics aussehen könnte, skizziert der Experte Kurt Jeschke in einem Fachartikel. Dem Prozess können die in der Erwachsenenbildung formulierten Lerntypen (auditiv, visuell, taktil-motorisch) als Verhaltensprofil dienen. Learning Analytics ermöglicht im Folgenden das Erfassen sämtlicher qualitativen und quantitativen Daten. Lernfortschritte und Lernformate werden gemessen und verglichen. Im Nachgang fließen wiederkehrende Datenmuster automatisch in die Optimierung von Lernangeboten. Jeder erhält so sein individuelles Weiterbildungspaket. Damit geht eine deutliche Steigerung von Motivation und Erfolg des Lernenden einher.
Tritt beispielsweise eine deutliche Präferenz von auditiven Lernformaten hervor, können gezielt solche Formate wie Podcasts in den Lehrplan aufgenommen werden. Visuelle Lerntypen werden dagegen mit Vodcasts abgeholt. Kurt Jeschke ist von dem Erfolg des digital Upskillings überzeugt: „KI-Systeme in der betrieblichen Weiterbildung werden in naher Zukunft auf digitalen Lernplattformen […] als lernende Systeme lernenden Mitarbeitenden Hinweise auf ein effizientes und zufriedenstellendes Lernen geben.“ Dass dadurch Kosten und Zeit gespart werden, ist darüber hinaus mehr als nur schöner Nebeneffekt.
Weiterbildung aktiv fördern
Unabhängig davon welche Form die betriebliche Weiterbildung annimmt, muss diese aktiv von den Unternehmen gefördert werden. Die Rahmenbedingungen hierfür sollten in einem Weiterbildungskonzept festgehalten werden. Dadurch entsteht eine gemeinsame Basis für alle Mitarbeitenden. Ein wichtiger Schritt, den die Windhoff Group bereits umgesetzt hat, wie Andre Korthues, Leitung Human Resources, betont: „An den darin enthaltenen Vorgaben kann sich jeder orientieren. Beispielsweise sind das Weiterbildungsbudget oder auch der Abstimmungsprozess dokumentiert.“ So wird eine Grundlage für erfolgreiche Weiterbildung geschaffen, egal, ob analog oder digital.