Wie groß das Interesse an diesem Thema ist, machte die hohe Teilnehmerzahl an unserem SAP BI Fokustag 2022 deutlich. Unsere Referenten David Baumeister, Senior Manager Business Intelligence, und Martin Pawlik, Senior Consultant Business Intelligence, ordnen die Veranstaltung rückblickend ein. Darüber hinaus haben sie noch Antworten auf Fragen aus dem Publikum im Gepäck.

David, worin seht ihr die Gründe für den hohen Zuspruch an dem Thema „Planning und Forecasting mit der SAP Analytics Cloud“ auf dem SAP BI Fokustag?

Wir erleben aktuell volatile Zeiten. Das ist sicherlich ein zentraler Grund, warum das Thema immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die Unternehmen müssen mehr denn je in der Lage sein, schnell und transparent auf Veränderungen zu reagieren.

Äußere Markteinflüsse führen dazu, dass kein Planungsstand ohne Anpassungen Bestand hat. Viele Budgets müssen erneut nach ihrer offiziellen Verabschiedung angepasst werden. Es ist aber klar, dass nicht jede Anpassung wieder in eine separate Abstimmungsrunde gehen kann. Es gibt Sachverhalte, die von der Unternehmensspitze über sämtliche Hierarchielevel nach unten durchgeschoben werden müssen. Daraus resultierende Anpassungen bedeuten manuell extrem viel Aufwand in einer Excelwelt mit unzähligen Excel-Spreadsheets. Vor diesem Hintergrund können gut gestaltete Planungstools sehr viel Aufwand und Zeit sparen. Erst diese eröffnen die Möglichkeit, notwendige Anpassung flexibel durchzuführen.

Ein weiterer Aspekt ist, dass viele Unternehmen durch die Implementierung prozessuale und organisatorische Veränderungen erfahren. Es ändern sich darüber hinaus häufig Datenstrukturen. Dieser organisatorische und technische Impact führt zu zusätzlichem Handlungsdruck, Planning und Forecasting, aber auch Analytics insgesamt, rundum zu erneuern.

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Äußere Markteinflüsse führen dazu, dass kein Planungsstand ohne Anpassungen Bestand hat.

David Baumeister / Senior Manager Business Intelligence

Martin, Handlungen benötigen Entscheidungen. Dazu passt diese Frage eines Teilnehmers: Wir stehen kurz vor der Entscheidung BW4-Hana oder DWCloud. Ist dies für die SAC-Anwendungen und -Funktionalitäten irrelevant oder gibt es etwas zu beachten?

SAC Planning ist erstmal nüchtern betrachtet eine für sich stehende Komponente und kann technisch völlig unabhängig implementiert werden. So isoliert denkt jedoch kein Unternehmen. Planung ist nichts, was irgendwie im luftleeren Raum hängt. Es braucht eine organisatorische und datentechnische Integration in die Vorsysteme. Hierzu leisten Datawarehouse Systeme wie BW/4HANA oder die DWC einen wichtigen Beitrag.

Prinzipiell erfüllen BW4/HANA und DWC bezogen auf die Planung in der SAC den gleichen Zweck. Sie konsolidieren aus unternehmensweit vorhandenen operativen Vorsystemen die Stamm- und Bewegungsdaten. Da die Daten dort in der Regel die für Analysezwecke nötige Struktur aufweisen, sind BW/4HANA und DWC eine ideale Ergänzung zur SAC. Aber natürlich bietet sich hier ein idealer Aufsatzpunkt für den Austausch von Stamm- und Transaktionsdaten. Hinsichtlich der Datenlogistik und -integration ergibt es absolut Sinn, die Ausgestaltung des BW/4 und/oder der DWC mit in die Betrachtung zu nehmen.

Zu beobachten ist sicherlich, dass seitens der SAP das Zusammenwachsen von SAC und DWC geplant ist. In diesem Zusammenhang soll eine in DWC-Modelle eingebettete, redundanzfreie Planung ermöglicht werden. Eine DWC ist vor diesem Hintergrund hinsichtlich der Zukunftsfähigkeit eine sehr interessante Option.

Die DWC bietet viele Möglichkeiten zur Integration von Daten. So entfällt die Erstellung von eigenen Datenhaltungen beziehungsweise ist nicht mehr notwendig. Der Grund dafür ist, dass die Vorsysteme einfach integriert werden können. Zudem lassen sich Berechtigungen an einzelne Nutzer erteilen. Dazu kommt ein weiterer Pluspunkt: Die Modellierung ist ohne Kenntnisse einer Programmiersprache (NoCode/LowCode) möglich. Die SAC wiederum ermöglicht im Frontend die optische Gestaltung.

Planung ist nichts, was irgendwie im luftleeren Raum hängt. Es braucht eine organisatorische und datentechnische Integration in die Vorsysteme.

Martin Pawlik / Senior Consultant Business Intelligence

Eine weitere Frage aus dem Plenum zum Abschluss: Macht es Sinn über Standard-Content im Bereich der Planung nachzudenken oder empfehlen Sie immer eine individuelle Konzeption und Entwicklung?

Unternehmen agieren in unterschiedlichen Branchen und Märkten. Sie haben unterschiedliche Geschäftsmodelle und unterscheiden sich in Organisationstrukturen und internen Prozessen. Eine gute Unternehmensplanung bildet diese geschäftlichen Aktivitäten möglichst präzise und in effizienter Art und Weise ab. In Summe ergeben sich je Unternehmen sehr individuelle Anforderungen, was die Planung betrifft. Das reicht von der Ausgestaltung der Datenerfassung über Ablauf, Schnittstellen bis hin zur Herleitung relevanter Steuerungskennzahlen.

Planung benötigt unseres Erachtens einen Maßanzug und eben nichts von der Stange. Individuelle Konzeption und Implementierung führen mehrheitlich zum größten Nutzen und in Konsequenz zur höchsten Zufriedenheit mit den Planungstools innerhalb der Organisation. Diese hohe Passgenauigkeit ist unsere Zielsetzung. Unsere bisherigen Erfahrungen aus den Projekten unterstreichen diesen Ansatz.

Tatsächlich erleben wir häufig Unternehmen, die bewusst ihre bisherige Planung auf Null setzen und sie komplett neu denken. Wie wollen wir künftig steuern? Wie wollen wir genau planen? Mit welchen Objekten und welcher Granularität? Das sind nur einige Fragen, die dann gestellt werden. Aus den Antworten ergibt sich zwangsläufig ein individueller Ansatz.

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