Das Berliner Start-up Civey hat gemeinsam mit Prof. Dr. Tobias Kollmann von der Universität Duisburg-Essen eine Kurzstudie zu Clubhouse vorgestellt. Die Ergebnisse legen nahe, dass der Hype um die App bereits zu Ende sein könnte.

Aber der Reihe nach: Die audiobasierte Social-Network-App Clubhouse hatte noch im Januar die volle Aufmerksamkeit der Medien und scharte eine begeisterte Community in Deutschland um sich. Phasenweise stand die App auf Platz eins in den Download-Charts für iPhone-User. Eine Version für Android-Geräte steht allerdings bislang aus.

Autorin Christiane Leitner schreibt auf stern.de: „Wer sich selbst und andere gerne reden hört, ist bei der App genau richtig, denn sie vereint klassische Fernseh- und Radio-Talkshows, Bürgerdialoge und Twitter-Diskussionen – ohne verbale Ausfälle und Aggressionen.“ Doch der Redebedarf scheint abgenommen zu haben.

Die Nutzerzahlen bleiben mit aktuell 4% der Bevölkerung sehr gering.

Nutzerzahlen von Clubhouse bei 4%

Eine zentrale Aussage der Kurzstudie ist, dass lediglich 4% der Deutschen die App nutzen. „Die Nutzerzahlen bleiben […] sehr gering“, fasst Tobias Kollmann zusammen. Weitere Zahlen belegen zudem schwindendes Interesse. Etwa 47% der User, die die App einmal genutzt haben, benutzen sie aktuell nur noch selten oder überhaupt nicht mehr. 40% übernehmen keinen aktiven Part und hebeln damit den interaktiven Talk-Charakter aus. Gerade bei Jüngeren (18 bis 29 Jahre) ist die App wenig gefragt: 90% kennen sie überhaupt nicht..

Es ist davon auszugehen, dass bestehende Plattformen wie Twitter&Co. audiobasierte Kommunikation ermöglichen werden.

Gipfel der Popularität erreicht

Da über die Clubhouse-App und ihre Einsatzmöglichkeiten auch im beruflichen Umfeld häufig gesprochen wurde, startete Marketing Manager Carsten (Rexing) kurzfristig eine LinkedIn-Umfrage. Deren Ergebnis unterstreicht die Zahlen der Kurzstudie. Carsten erläutert: „Annähernd 80% der Teilnehmer sind ganz klar der Ansicht, dass der Hype vorbei ist.“ Kurios, fast 20% gaben an gar nicht zu wissen, was Clubhouse überhaupt ist.

Dessen ungeachtet glaubt Carsten, dass das grundlegende Konzept der App nicht komplett vom Bildschirm verschwinden wird: „Es ist davon auszugehen, dass bestehende Plattformen wie Twitter&Co. vergleichbare Funktionen ermöglichen werden, aber die Bedeutung von Clubhouse als Anbieter der ersten Stunde weiter schwindet.“

In Anbetracht der aktuellen Diskussion um audiobasierte Anwendungen erweist sich die Entscheidung innerhalb der Windhoff Group auf audiovisuelle Formate zu setzen als richtig. „Mit dem SAP BI FORUM haben wir ein nachhaltig funktionierendes Format etabliert“, verweist Carsten auf das unternehmenseigene Video-on-Demand-Angebot.