Das Arbeiten in den eigenen vier Wänden hat sich in der Berufswelt etabliert. Da überrascht es nicht, dass das Thema immer mehr in den Fokus von Studien rückt. Jetzt hat auch die Bundesregierung Zahlen zu Home-Office und Gesundheit vorgelegt.
Die Angaben gehen aus einer Befragung durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hervor. Diese fand bereits 2021 statt. Vorgestellt wurden die Ergebnisse allerdings erst nach einer entsprechenden Anfrage im Bundestag Mitte Oktober 2022.
Weniger krank im Home-Office
Eine zentrale Erkenntnis ist, dass Arbeitnehmende, die gelegentlich im Home-Office arbeiten, gesünder sind. Deutlich machen das die entsprechenden Fehltage der zurückliegenden zwölf Monate. Wer zuhause arbeiten konnte, war durchschnittlich 7,9 Tage krank. Beschäftigte ohne Home-Office kamen auf 12,9 Tage. Der Unterschied von fünf Tagen ist deutlich.
Interessant ist, dass sich die Arbeitnehmenden dem Anschein nach auf das Arbeiten im Home-Office eingestellt haben und für eine entsprechende ergonomische Ausstattung vor Ort gesorgt haben. Dieser Schluss liegt nahe, wenn man Angaben zu Rücken- und Kreuzschmerzen vergleicht. 39,5 Prozent der Arbeitnehmenden im Home-Office waren von diesen Leiden betroffen, bei dem Rest der Bevölkerung liegt dieser Anteil bei 51,4 Prozent.
Mehr Überstunden in der Woche
Der zweite Punkt dreht sich um das Thema Überstunden. Die Arbeitnehmenden im Home-Office vermeldeten häufiger zwei Überstunden pro Woche. Dieses Plus an Stunden ließ sich über alle Berufsgruppen hinweg feststellen. Zweierlei Ausnahmen gibt es allerdings: Höhere Einkommensgruppen beziehungsweise Beamte.
Faktor für die Zufriedenheit?
Der diesjährige Fehlzeiten-Report der AOK stellt eine Verbindung zwischen der Zufriedenheit mit dem Arbeitgeber und den Fehlzeiten fest. Es gilt die Formel: Je zufriedener, desto gesünder. Dass die Option im Home-Office arbeiten zu können ein Faktor für die Zufriedenheit ist, ist durchaus anzunehmen. Hybride Arbeitsmodelle wie sie von Organisationen am Puls der Zeit angeboten werden, beinhalten eine solche Option. Sie werden künftig fester Prüfstein für die Attraktivität von Arbeitgebern sein.