„Für so einen Firlefanz wie New Work“ haben wir kein Geld. Das war die Aussage von 17 Prozent der befragten Unternehmen in einer zuletzt veröffentlichten Bitkom-Studie. Aber wissen die Befragten überhaupt, worum es inhaltlich geht?
Tatsächlich liegt der Verdacht nahe, dass das nicht der Fall ist. Denn in der selben Studie gehen drei Viertel der 600+ befragten Unternehmen von Wettbewerbsnachteilen aus, wenn sie sich diesem Thema verschließen. Dieses deutliche Bedeutungsgefälle ist zumindest bemerkenswert. Bemerkenswert ist zudem, dass im Zuge der Umfrage anscheinend die zentrale Frage gar nicht gestellt worden ist: „Was ist New Work?“ oder „Was verstehen Sie darunter?“.
Was ist New Work?
Wahrscheinlich wäre dann aufgefallen, wie unterschiedlich die Antworten darauf ausfallen. Ursprünglich hatte Frithjof Bergmann, der als Begründer der New Work-Bewegung gilt, den Grundgedanken von Arbeit umgekehrt. Statt der reinen Verrichtung von Aufgaben setzte er darauf, dass der Mensch sich durch seine Arbeit selbst verwirklichen soll. Die Strahlkraft als sozial-philosophischer Ansatz ist seit den 1980er-Jahren enorm gestiegen. Die Linguistik spricht in diesem Fall von einem Fahnenwort. Das ist ein Wort, welches besonders hohe Symbolkraft besitzt und unter dem sich Menschen sammeln.
Besser ohne…
Kommen wir auf die eingangs genannte Studie zurück. Da versammeln sich Menschen unter dem Begriff New Work. Das passt zu der Definition. Von dem sozial-philosophischen Ansatz hat er sich allerdings deutlich entfernt. Es entsteht bei genauerer Betrachtung das Gefühl, dass eine Worthülse die Schlagzeilen dominiert. Denn von Hängematte bis hin zu Bürokonzept und Arbeitsmodellen kann so ziemlich alles damit gemeint sein.
Für Benedikt Benninghaus, Head of Recruiting bei der Windhoff Group, ist diese Entwicklung vor allem der Kommerzialisierung geschuldet: „Bei jeder Gelegenheit reklamieren Unternehmen den Begriff für sich. Das macht ihn einerseits so schwer greifbar und hat ihn andererseits verbrannt.“ Als Beispiel dient die Umbenennung eines populären Netzwerks der DACH-Region in New Work SE. Konsequenterweise verwendet sein Team im Recruitingprozess den Begriff in der Regel nicht, um die Arbeitgebermarke zu repräsentieren. Denn er wird, so vermutlich auch bei den Studienteilnehmern, häufig als “Benefit” angesehen, das man eben auch wieder streichen kann Benedikt setzt darauf, das bestmögliche Arbeitsumfeld im IT Consulting für die Organisation, Mitarbeitende und Bewerbende aktiv zu gestalten und mit Beispielen darzustellen. New Work muss man das aber nicht nennen.
Was ist New Work? Das haben wir uns näher angeschaut. Entdecke, was das Arbeiten bei Windhoff ausmacht.