Unsere BI-Kolleginnen Ruth Heselhaus und Marlene Knigge haben ihr Fachbuch „SAP BW4/HANA“ im Rheinwerk-Verlag veröffentlicht. Wie es ihnen gelungen ist, das komplexe Thema in Buchform aufzubereiten und welche Erkenntnisse sie aus dem Autorinnen-Dasein mitgenommen haben, verraten sie uns im Interview.
Unter dem Titel „SAP BW4/HANA“ habt ihr ein Fachbuch vorgelegt. Wo habt ihr die Zeit und Motivation hergenommen, um über 700 Seiten mit Expertenwissen zu füllen?
Marlene: Der Verlag hat mir ein Buchprojekt angeboten, nachdem ich in den Jahren zuvor das (Lehr-) Buch „Einstieg in SAP ERP“ mit drei Co-Autoren aus dem akademischen Umfeld geschrieben hatte. Eines der zu besetzenden Themenfelder war SAP BW/4HANA 2.0. Nach einem Gespräch mit Ruth und Abstimmung mit unseren Vorgesetzten haben wir zugeschlagen.
Uns hat die Chance gereizt, ein Buch zu schreiben, aber auch die Herausforderung, ein solches Projekt in Eigenverantwortung durchzuführen. Außerdem bot sich so die Option unser über die Jahre angeeignetes Wissen festzuschreiben und zugleich punktuell gezielt zu erweitern.
Erleichtert wurde das Projekt durch die Tatsache, dass wir beide sehr viel Spaß am Schreiben haben. Unser privates Umfeld hat das Projekt von Anfang an mitgetragen – es musste ja doch einiges an Zeit investiert werden.
Warum ausgerechnet ein Buch, wenn es im 21. Jahrhundert doch unzählige digitale Formate zur Wissensvermittlung gibt?
Ruth: Das Buch wird auch als E-Book vertrieben. Dessen ungeachtet halten wir für die Einarbeitung im Selbststudium und später als Nachschlagewerk, zum Beispiel begleitend zu Online-Tutorials, nach wie vor ein umfassendes Buch für ein gutes und sinnvolles Medium.
Uns hat die Chance gereizt, ein Buch zu schreiben, aber auch die Herausforderung, ein solches Projekt in Eigenverantwortung durchzuführen.
Es gibt im SAP-Kosmos viele spannende, zukunftsgerichtete Technologien und Anwendungsbereiche. Was hat ausgerechnet SAP B4W/HANA für euch reizvoll gemacht?
Marlene: SAP BW/4HANA ist nicht nur das nächste Release des klassischen SAP BW, sondern ein grundlegend neues Produkt. Es besteht die Möglichkeit, SAP BW/4HANA in einer Cloud-Umgebung zu installieren. Die reinen Cloud-Produkte der SAP, insbesondere die SAP Data Warehouse Cloud, die wir auch im Buch kurz vorstellen, decken heute noch nicht den Funktionsumfang des SAP BW/4HANA 2.0 ab. Zudem gibt es für viele Unternehmen offene Punkte, zum Beispiel bezüglich der Datensicherheit. Das betrifft die Frage, ob Anwenderinnen und Anwender ihre Daten in einem Cloud-Data Warehouse ablegen können und möchten. Die Zukunft wird zeigen, inwiefern diese On-Premises-Installationen langfristig ersetzen wird.
Weiter fortgeschritten ist der Einsatz der SAP Analytics Cloud als Frontend für das SAP. Dementsprechend werden heute bereits vielfach hybride Szenarien aus SAP BW/4HANA in Kombination mit der SAP Analytics Cloud eingesetzt.
Der Untertitel lautet „Das umfassende Handbuch“. Inwiefern behandelt ihr das Thema tatsächlich „umfassend“?
Ruth: Wir stellen die SAP BW/4HANA 2.0 zugrundeliegenden Technologien von SAP BW/4HANA vor. Darüber hinaus bieten wir Überleitungen aus der „klassischen“ BW-Welt zur neuen Technologie, führen detailliert in die Modellierung von Objekten im SAP BW4/HANA 2.0 ein, stellen typische Frontend-Tools vor und geben einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen. Somit geben wir einen breiten Überblick über viele Themen für eine grundlegende Orientierung im System selbst und dem näheren Umfeld. In die Tiefe können wir dabei bei der Vielzahl der Themen natürlich nicht an jeder Stelle eintauchen. Das war aber auch nicht unser Ziel.
Wir stellen die SAP BW/4HANA 2.0 zugrundeliegenden Technologien von SAP BW/4HANA vor.
Was hat euch besonders viel Spaß gemacht und was war schwierig? Wie fällt eure Bilanz zum Autorinnen-Dasein aus?
Marlene: Erneut detailliert durch so viele Aspekte der Modellierung im SAP BW/4HANA 2.0 zu gehen, hat sehr viel Spaß gemacht. Themen, die für uns nicht so alltäglich sind, noch einmal näher zu beleuchten, war eine Herausforderung. Zu vielen der neuen Aspekte gibt es nämlich bisher wenig brauchbare Dokumentation. Es war immer wieder ein schönes Erlebnis, einzelne Abschnitte fertigzustellen und unseren Lektorinnen zu übergeben.
Abschließend: Welche Tipps habt ihr für angehende Autorinnen und Autoren?
Ruth: Grundsätzlich: Immer das große Ganze im Blick behalten! Und erstmal fleißig Text produzieren, der anschließend mit Blick auf den Gesamtkontext verbessert werden kann – anstatt sich schon zu Beginn zu lange an Details aufzuhalten.