Die UN-Klimakonferenz in Glasgow hat ihre Pforten geschlossen. Zentrale Ziele sind weiterhin unter anderem der Kohleausstieg und die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad. Eine entscheidende Rolle bei deren Umsetzung haben digitale Technologien.
Entsprechend positionierte sich der Branchenverband Bitkom nach Abschluss der Gespräche in Schottland. In einer Presseinformation äußerte Bitkom-Präsident Achim Berg: „Der Kampf um das Klima wird nur mit der Hilfe digitaler Technologien zu gewinnen sein.“ Folglich müsse die Verbreitung klimaschonender, sauberer und grüner Technologien deutlich beschleunigt und politisch vorangetrieben werden.
Viel Potenzial in Deutschland
Mit Blick auf Deutschland sieht der Bitkom schon heute in den digitalen Technologien wichtige Treiber bei der Klimarettung. Ein ambitionierter und beschleunigter Ausbau digitaler Technologien würde bis 2030 jährlich geschätzt 150 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Diese Menge entspricht einem Großteil der für Deutschland fixierten Einsparungsziele. Vielversprechende Potenziale gibt es gemäß einer entsprechenden Verbandsstudie in den Bereichen Industrie, Mobilität und Immobilien.
Rahmenbedingungen müssen passen
Allerdings helfen die besten Perspektiven nichts, wenn es zu keiner Umsetzung kommt. Dies gilt für alle Akteure sowohl auf globaler wie nationaler Ebene. Achim Berg erklärt dazu: „In Deutschland muss die neue Bundesregierung dazu unter anderem klimafreundliche Innovationen fördern, etwa durch attraktivere Rahmenbedingungen für Wagnis- und Wachstumskapital.“
In eine ähnliche Richtung gehen die Aussagen von Dr. Fritzi Köhler-Gelb, Chefvolkswirtin der KFW, vor dem Hintergrund einer Studie von KfW Research im August: „Beim Vorantreiben der Digitalisierung müssen daher Klimaschutzaspekte von Anfang an mitbedacht werden. Dabei bedarf es politischer Leitplanken für die Mobilisierung der Chancen der Digitalisierung.“
Was geht im Digitalsektor
Für den Digitalsektor hierzulande ergeben sich unter anderem die folgenden Ansätze, wenn es um eine Reduktion des CO2-Ausstoßes geht:
- Steigerung der Energieeffizienz von IKT-Endgeräten und Rechenzentren
- Verlängerung der Nutzung von IKT-Endgeräten
- Förderung der Kreislaufwirtschaft in der IKT
- Entwicklung effizienter Software
- Einsatz erneuerbarer Energien bei der Stromversorgung
Sämtliche Punkte finden sich im Konzept der „Green IT“ wieder, das an andere Stelle auf unserem Corporate Blog schon aufgegriffen worden ist. Hier kann jeder im Rahmen seiner täglichen Arbeit dazu beitragen, den Digitalsektor grüner zu gestalten. So wird Klimarettung digital, ganz ohne Weltklimagipfel.