Dass die Digitalisierung eine der weitreichendsten Transformationen in unserer Gesellschaft bedeutet, ist schon lange nicht mehr von der Hand zu weisen. Weitaus weniger klar sind die Folgen, welche sie für unser Berufsleben mit sich bringt. Eine EY-Studie legt nahe, dass es nicht nur Vorteile sind.

So scheint die Digitalisierung bei vielen Beschäftigten zu einer Steigerung der Arbeitsbelastung zu führen und nicht zu der oft postulierten Entlastung oder gar Vereinfachung. Das ist eine zentrale Erkenntnis der EY-Jobstudie 2021 bei der 1.550 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland befragt wurden. Darin gaben 25% an, dass sie durch die Digitalisierung ein Plus an Arbeitsbelastung verzeichnen. Im umgekehrten Fall liegt der Wert nur bei 7%.

Komplexität der Prozesse nimmt zu

Zudem hat die Komplexität der Arbeitsprozesse in den letzten fünf Jahren durch die Digitalisierung zugelegt. Diesen Punkt bestätigten 35% der Befragten. 29% sprachen von einer Vereinfachung. Immerhin: Die Kommunikation profitiert von Digitalisierungsmaßnahmen. Nicht ganz ein Drittel (29%) kommuniziert häufiger mit dem Team. Wenn es um den Austausch mit dem Chef geht, trifft dies bei 21 % zu.

Was ist mit den Jobs?

Job-Sorgen macht sich gegenwärtig jeder achte Beschäftigte. Dabei ist die Angst um die berufliche Zukunft vor allem in drei Branchen besonders ausgeprägt. In der Banken-, Immobilien- und Versicherungsbranche sieht jeder fünfte Beschäftigte den eigenen Arbeitsplatz gefährdet. Unwesentlich besser ist die Stimmungslage in der Automobilindustrie (19%).

Diese Zukunftsängste scheinen nicht unbegründet zu sein. In allen drei Branchen gaben die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer nämlich besonders häufig an, dass schon heute neue Technologien Teile ihrer beruflichen Aufgaben übernommen haben. Fast jeder zweite (46%) machte entsprechende Angaben.

Produkte auch künftig erfolgreich

Interessant ist das große Vertrauen in die Stärke der eigenen Produkte sowie Dienstleistungen. Eine Mehrheit von 84% zeigt sich davon überzeugt, dass diese auch in den nächsten zehn Jahren mindestens genauso erfolgreich sind wie heute, wenn der technologische Wandel gelingt. Wenig überraschend ist dagegen die relativ hohe Skepsis in der vom Wandel besonders stark betroffenen Automobilbranche. Hier glauben 26% der Beschäftigten, dass der Erfolg am Markt geringer ausfallen wird.

In Summe zeigt sich, dass die Digitalisierung viele Herausforderungen mit sich bringt. Diese reichen von Arbeitsbelastung bis hin zum Markterfolg. Es liegt an den Unternehmen so zu agieren, dass aus der Digitalisierung Zukunft und nicht nur ein Bumerang wird.