Es ist ein Geburtstag der etwas anderen Art. Im Februar 2001 wurde das Manifest für Agile Softwareentwicklung im US-amerikanischen Aspen (Utah) formuliert. Was sich die Unterzeichner damals dabei dachten und warum das Dokument bis heute für die Windhoff Group sowie Project Manager relevant ist, verrät Adrian Issing.
Adrian, Stichwort „Agile Manifesto“ oder „Manifest für Agile Softwareentwicklung“. Was kannst du zu den Hintergründen sagen?
Die Ursprünge des Agilen Manifests gehen auf eine Gruppe von US-amerikanischen Softwareentwicklern zurück. Zu den bekanntesten gehören Jeff Sutherland und Ken Schwaber. Aber darüber hinaus sind viele „Köpfe” von weiteren agilen Methoden wie XP unter den Mitgliedern zu finden.
Als Ergebnis des Treffens gab es eine Einigung über Leitsätze für erfolgreiche Softwareentwicklung. Ausgangspunkt für das Manifest war die Unzufriedenheit in der Softwareentwicklung mit den eingesetzten Prozessen hinsichtlich der Arbeitsweise und der Kundenkommunikation. Mit dem „Agilen Manifest” wurde der Grundstein für tiefgreifende Veränderungen in der Softwareentwicklung gelegt.
Mit dem „Agilen Manifest” wurde der Grundstein für tiefgreifende Veränderungen in der Softwareentwicklung gelegt.
In 20 Jahren kann sich viel verändern. Warum ist das Manifest dennoch bis heute wichtig für das Projekt Management?
Obwohl schon 20 Jahre seit der Veröffentlichung vergangen sind, sind die dadurch angestoßenen Veränderungsprozesse noch lange nicht abgeschlossen. Während viele Entwickler von Apps und Anwendungen bereits nach agilen Prozessen arbeiten, werden diese bei Embedded-Softwareentwicklungen erst zunehmend in den Arbeitsprozess integriert.
Es ist unbestritten, dass Agile Methoden sich zu einem eigenen Markt entwickelt haben. Doch auch bei der Betrachtung von komplexen Scaling Frameworks (wie z.B. LeSS, SAFe) bildet das Agile Manifest weiterhin die Grundlage. Wenn ein solches Framework in einem großen Konzern eingeführt wird, so hat dies natürlich Auswirkungen auf Firmenkultur und Unternehmensführung. Können traditionelle Management-Kompetenzen und agile Werte nebeneinander bestehen? Diese Frage wird uns die nächsten Jahre begleiten.
Können traditionelle Management-Kompetenzen und agile Werte
nebeneinander bestehen?
Welchen Aspekt des Manifests würdest du nennen, der für dich in deiner Rolle Manager PM bei Windhoff von besonderer Bedeutung ist?
Ich finde für meine Arbeit folgenden agilen Leitsatz sehr bedeutend: „Wir schätzen Individuen und Interaktionen mehr als Prozesse und Werkzeuge”. Obwohl wir bei Windhoff intern nicht explizit nach dem Agilen Manifest arbeiten, so wenden wir diesen Leitsatz trotzdem an. Das gilt für unsere Arbeit innerhalb der Windhoff Group, aber ebenso die Zusammenarbeit mit unseren Kunden.
Wir fokussieren uns auf die Aufgabe, die Individuen und die Interaktionen. Das heißt, wir bieten keine vorgefertigten Prozesse und Werkzeuge, wir beraten partnerschaftlich, auf Augenhöhe und agil. Im Sinne des Kunden können wir selbstverständlich klassische und hybride PM-Methoden begleiten.