Wer kennt sie nicht. Anwendungen, die den Arbeitsablauf auf dem digitalen Endgerät der Wahl verbessern sollen und am Ende genau das Gegenteil auslösen. Ärger und Produktivitätsverlust sind bei Bloatware vorprogrammiert. Mit New Work hat das nichts zu tun.

Bloatware ist ein Schachtelwort aus dem englischen Wort „bloat“, aufblähen, sowie Software. Bloatware bezeichnet im allgemeinen Sprachgebrauch vorinstallierte Software, die aber letztlich kaum genutzt wird. Das gilt ebenso für nachträglich installierte Anwendungen und Erweiterungen sowie im Entwicklungsprozesse unnötig aufgeblähte Software. Sie ist aber keinesfalls auf den privaten Bereich beschränkt, sondern betrifft genauso die Abläufe im beruflichen Arbeitsfeld.

Teures Ärgernis

Jede installierte Anwendung auf einem digitalen Endgerät benötigt Ressourcen. Selbst der „stille“ Betrieb im Hintergrund ist da keine Ausnahme. Bleibt eine Anwendung ihren Nachweis der Nützlichkeit schuldig, wird sie in der Regel ignoriert, aber nicht deinstalliert. Bloatware geht also auf Kosten der Geräteperformance.

Sie ist ein Thema, mit dem sich IT-Fachkräfte weltweit auseinandersetzen und das aus gutem Grund. Laut einer Studie kostet Bloatware allein in den Vereinigten Staaten über das Jahr hinweg 84 Milliarden USD. Neben den finanziellen Kosten, ist auch die negative Erfahrung der Endanwender ein Faktor für Frust vor dem Rechner. Nutzlose Software wird ignoriert, die Unzufriedenheit bleibt und da liegt der Wert bei über 90 Prozent unter IT-Fachkräften.

Was gegen Bloatware hilft

Nichts tun, ist natürlich auch in diesem Fall keine Lösung. So setzen die IT-Administratoren bei der Windhoff Group jeden Laptop vor Herausgabe an die Mitarbeitenden persönlich auf. „Damit erreichen wir eine deutliche Verschlankung, was die vorinstallierten Anwendungen angeht“, erläutert Michael Wulfert, Leitung IT-Administration. Allerdings muss auch der Experte zugeben, dass die Maßnahmen gegen Bloatware eingeschränkt sind: „Gerade die im Betriebssystem verankerten Anwendungen haben stark überhandgenommen. Wenn überhaupt, lassen sich aber nur mit großem Aufwand entfernen.

Dennoch hat er einen Tipp parat, wie User mit Bloatware auf ihren Endgeräten umgehen sollten: „Gerade auf günstigen Neugeräten findet sich relativ viel Bloatware. Der Grund dafür ist ganz einfach. Bloatware finanziert das Endgerät mittlerweile häufig in erheblichem Maße mit.“ Ansonsten gilt beim Umgang mit den Endgeräten das Prinzip “Frühjahrsputz”: „Wer regelmäßig aufräumt, schiebt übermäßiger Bloatware einen Riegel vor. Die installiert sich nämlich gerne über Updates neu.“ So gelingt es, die Software schlank zu halten und eine Verbesserung der Perfomance zu erreichen. Ärger und Frust auf der Anwenderseite ist damit ebenfalls auf ein Minimum reduziert.