Die Corona-Pandemie hat die Wirtschaft nachhaltig geprägt. Die Beratungsbranche bildet diesbezüglich keine Ausnahme. Welche von den teils disruptiven Veränderungen weiter Bestand haben werden, wird sich in den nächsten Jahren zeigen.

Vor diesem Hintergrund haben die Autoren Markus Kreutzer, Sebastian Hartmann sowie Stephan Kaufmann innerhalb eines Fachartikels im „Harvard Business manager“ vier Themenfelder identifiziert, in denen sich Veränderungen besonders deutlich abzeichnen. Einig sind sich die Autoren darin, dass die Corona-Pandemie insgesamt einen „radikalen Wandel“ im Consulting angestoßen hat.

Digitaler Arbeitsplatz ist etabliert

Als ersten Punkt führen sie den digitalen Arbeitsplatz an. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass Beratung auch ohne persönlichen Kontakt bei den Kunden vor Ort möglich ist. Das Credo des reinen People Business ist in dieser Form nicht länger Realität. Vielmehr sind zahlreiche technologische Hindernisse mit Blick auf Remote Consulting aus dem Weg geräumt worden. Dementsprechend ist die Akzeptanz für die Beratung aus der Ferne gestiegen.

Dies liegt daran, dass der virtuelle Arbeitsplatz für alle Beteiligten eine Vielzahl an Vorteilen mit sich bringt. Als Beispiel für Beratungshäuser und deren Kunden sind Kosteneinsparungen durch geringeren Zeitaufwand oder reduzierte Büroflächen zu nennen. Dazu kommt eine Flexibilität in der Zeiteinteilung, von der nicht zuletzt die Consultants profitieren.

Neue Fähigkeiten sind notwendig

Der zweite Aspekt zielt auf die Fähigkeiten, die Consultants künftig mitbringen müssen. Nach Einschätzung der Autoren werden die einzelnen Rollen, die ein Consultant einnehmen muss, komplexer. Das liegt an den steigenden Anforderungen durch die Kunden. Das gilt für Technologie- und Managementkompetenzen gleichermaßen. Wie sehen also die Berater der Zukunft aus? Die Antwort: „Die Berater der Zukunft sind seltener BWLer und häufiger Datenwissenschaftler, Programmierer oder Cybersecurity-Experten.“

Nachhaltigkeit hat Gewicht

An Nachhaltigkeit kommt heute kein Unternehmen mehr vorbei. Auf unserem Corporate Blog zählt das Thema zu den großen IT-Trends 2022. Es ist also wenig überraschend, dass Nachhaltigkeit als dritter Aspekt seinen Platz in dem Artikel gefunden hat. Das Interesse daran geht nicht nur von den Organisationen aus, sondern von Kunden, Mitarbeitenden sowie Geschäftspartnern. Vor diesem Hintergrund sollten die ESG-Kriterien nicht als Formalie, sondern relevantes Handlungsfeld wahrgenommen werden.

Technologie treibt Umsatz

Unternehmensdaten sind in nie gekanntem Umfang vorhanden. Wer sie mit entsprechender Technologie nutzen beziehungsweise auswerten kann, treibt damit den eigenen Umsatz voran. Als Beispiel nennen die Autoren sogenannte Einstiegsanalysen, die heute fast schon zu den gängigen Angeboten gehören. Diese lassen sich als Produkt noch tiefer gestalten und sogar verkaufen. Vorteile sind außerdem eine bessere Kundenbeziehung, geringere Vertriebskosten und höhere Chancen bei der Vergabe von Beratungsprojekten.

Dass alle vier Punkte ebenfalls mit Risiken und Herausforderungen verbunden sind, liegt auf der Hand. Dessen ungeachtet, kommen die Verfasser zu einem klaren Fazit: „Für veränderungswillige Beratungsunternehmen ist dies jedoch die Gelegenheit, sich in einer digitalisierten Welt Wettbewerbsvorteile zu sichern und ihre Marktposition nachhaltig zu verbessern.“