Die produzierten Datenmengen sind in den letzten Jahren explodiert, doch nur ein geringer Anteil davon wird von Unternehmen wertschöpfend genutzt. Was nutzt das neue Öl unserer Zeit, wenn es nur im Tank als Dark Data gelagert wird?

175 Zettabytes umfasst nach Schätzungen das globale Datenvolumen, das im Jahr 2025 von den unterschiedlichsten Quellen produziert wird. Vergessen wir nicht, was ein Zettabyte bedeutet: 1.000.000.000.000.000.000.000 (10 hoch 21) Byte. Noch 2010 lag dieser Wert bei einem Zettabyte. Allerdings wird von dieser riesigen Datenmenge nur ein begrenzter Anteil tatsächlich genutzt. Alles was nicht verwendet wird, fällt zunächst unter den Begriff „Dark Data“.

Dark Data ist totes Kapital

Wenn es um eine Definition von Dark Data geht, wird häufig diejenige des US-Unternehmens Gartner herangezogen: „Informations-Betriebsmittel, die Firmen bei Ausführung des Tagesgeschäfts sammeln, verarbeiten und speichern, aber nicht wirklich für andere Zwecke benutzen.“ Und diese Informations-Betriebsmittel werden aufgrund ihres Volumens und ihrer Komplexität nur unzureichend angewendet. Einem Bericht von Seagate Technology zufolge werden lediglich 32% der anfallenden Daten genutzt. In einem ähnlichen Bereich bewegen sich die Zahlen eines internationalen Vergleichs durch Veritas Technologies. Demnach sind Unternehmen in Deutschland Dark-Data-Weltmeister: 66% der Daten fallen unter diese Kategorie. Entsorgung von Daten Müll ROT-Daten (engl. redundant, obsolete, trivial)

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Datenberg verschlingt Ressourcen  

Unabhängig davon, dass Unternehmen Lösungen finden müssen, ihren Datenbestand gewinnbringend zu nutzen, gibt es einen zweiten Aspekt zu beachten. Dark Data bedeutet eine Verschwendung von Ressourcen. Dabei handelt es sich unter anderem um die Kosten, die allein durch die Speicherung der immensen Datenmenge entstehen. Einer Beispiel-Rechnung zufolge verursachen 250 TByte Daten Speicherkosten in Höhe von 1,25 Millionen USD. Wenn man jetzt in Betracht zieht, dass davon mehr als die Hälfte nicht weiter genutzt werden… Weitere Negativ-Faktoren sind, dass die Produktivität in den Unternehmen sinkt und Einfallstore für Cyberangriffe entstehen. Und auch mit Blick auf die Umwelt stellt sich die Frage nach der Verschwendung. Die zur Speicherung notwendigen Energiemengen sind enorm. Würde Dark Data umfassend gelöscht werden, ergebe sich ein Einsparpotenzial von fast 900 Milliarden US-Dollar – mit entsprechend weniger CO2-Ausstoß.