Die Wirtschaft ist ständig im Wandel, Trends etablierten sich oder verschwinden. Eine Veränderung, die viele Unternehmen spüren, aber noch nicht (richtig) darauf reagieren, ist die aufkommende Projektwirtschaft.

Diesem Phänomen geht Fachautor Antonio Nieto-Rodriguez auf den Grund. Er hält fest, dass schon heute die Zusammenarbeit in Projekten einen wesentlichen Anteil der Wertschöpfung bei großen Volkswirtschaften innehat. Für Deutschland lag der Wert 2019 bei 41%. Schätzungen des US-amerikanischen Project Management Institute aus dem Jahr 2017 bezifferten den Wert von weltweiten Projektaktivitäten für die Wirtschaft auf 12 Billionen UDS. Die Summe soll auf 20 Billionen USD bis 2027 steigen. Im Gegenzug stagniert der Wert bei traditionellen Produktionsprozessen.

Vorbehalte gegenüber Projekten

Wenn also Wachstum stattfindet, dann sind Transformationen, schnelle Produktentwicklung sowie die Einführung neuer Technologien wesentliche Treiber. Und diese lassen sich am besten innerhalb von Projekten umsetzen. Dennoch bestehen bei Führungskräften sowie Mitarbeitenden immer noch große Vorbehalte gegenüber Projektarbeit. Tatsächlich scheinen diese Bedenken durch Zahlen belegbar zu sein.

Denn nur 35% aller weltweit durchgeführten Projekte sind erfolgreich. Für Antonio Nieto-Rodriguez ist es trotzdem wichtig, dass sich Unternehmen neben dem laufenden Geschäftsbetrieb für den Unternehmenswandel und damit projektbasierter Wertschöpfung öffnen. Um dieses Ziel zu erreichen, empfiehlt er besseres Projektmanagement. Das soll Kompetenzen, Techniken und Tools zusammenstellen, um der jeweiligen Aufgabenstellung innerhalb des Unternehmens optimal Rechnung tragen zu können.

Hybrides Projektmanagement als Option

Eine Option für erfolgreiche Projektwirtschaft kann hierbei die Wahl des hybriden Projektmanagements sein. Hybrides Projektmanagement (hybrides PM) ist als Begriff relativ jung. 2017 schreibt Holger Timinger, dass hybrides PM „die Nutzung von Methoden, Rollen, Prozessen und Phasen unterschiedlicher Standards und Vorgehensmodelle“ beinhaltet. Die Stärken des hybriden PM liegen sicherlich darin, das Beste aus allen gängigen Methoden für den jeweiligen Einsatz zu kombinieren. Immerhin 43% der Unternehmen in Deutschland wählen heute schon hybride Ansätze, wenn sie Projekte umsetzen. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit, bis die Wirtschaft die Summe aller Projekte ist.