Die Kommunikation im Berufsleben hat sich in Folge der Corona-Pandemie verändert. Das Home Office rückte als alternativer Arbeitsplatz in den Fokus und damit der Einsatz von Collaboration-Tools wie Zoom, Microsoft Teams und anderen. Das hat auch Auswirkungen auf unsere Gesundheit.

Schon im April 2020, also bereits einen Monat nach Ausruf der Pandemie, war das Phänomen der Videokonferenz-Müdigkeit beziehungsweise der Zoom Fatigue etabliert. Die Teilnahme an zu vielen Videokonferenzen hat demnach Auswirkungen auf die Gesundheit. Geschilderte Symptome reichen von Konzentrations- bis hin zu Schlafstörungen. Das Institut für Beschäftigung und Employability (IBE) hat dem Phänomen eine umfangreiche Befragung gewidmet.

Konzentration baut ab

Das Forschungsinstitut befragte zunächst über 400 Personen Anfang September 2020. Dabei gaben 59,9% an regelmäßig Zoom Fatigue zu verspüren. Die drei meistgenannten gesundheitlichen Folgen unter 13 Optionen lauteten:

  1. Reduktion der Konzentration (85,6%)
  2. Ungeduld (50%)
  3. Genervt sein (50%)

Als besonders belastend an der Teilnahme bei virtuellen Meetings empfand die Mehrheit (70%) der Befragten das Fehlen nonverbaler Hinweise in der Kommunikation wie Mimik oder Gestik.

Negative Tendenz erkennbar

Im Dezember 2020 setzte das IBE die Befragung fort. In dieser zweiten Phase stieg der Anteil an Betroffenen von Zoom-Müdigkeit nochmals leicht auf 62,4%. Bei den gesundheitlichen Folgen blieb die Reihenfolge der Top 3 unverändert. Darüber hinaus bestätigten 67,2%, dass sich ihre Erschöpfung durch virtuelle Kommunikation seit dem Sommer erhöht hat.

Richtiges Zeitmanagement hilft

Einigkeit herrschte bei den Befragten im Hinblick auf Methoden, um der Zoom Fatigue entgegenzuwirken. Die drei meistgenannten Maßnahmen haben alle einen direkten Bezug zum Zeitmanagement. Die Reihenfolge im Dezember:

  1. Begrenzung der Meeting-Zeit (77,7%)
  2. Pausen (ca. 10 Minuten) zwischen virtuellen Meetings (72,2%)
  3. Moderation der virtuellen Meetings, die auch humorvoll ist (55,7%)

Hier sind also die Organisatoren der Videokonferenzen gefragt, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen und so Belastungen zu vermeiden. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Einsatz von Collaboration-Tools auf lange Sicht auswirken, nicht zuletzt auf die Gesundheit.